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Star Clippers Schiffsbewertung

STAR FLYER Segelreise

Star Clippers Segelkreuzfahrt

Im November 2017 sind wir mit der STAR FLYER von Andalusien aus auf die Kanarischen Inseln gesegelt. An Bord waren 140 Passagiere, davon einige Alleinreisende, so dass das Schiff fast ausgebucht war. Die Passagiere waren zur Hälfte Deutsche, zur Hälfte Engländer und Amerikaner, mit einem Altersdurchschnitt von  ca. 60-65 Jahren. Zu Ferienzeiten sinkt dieser auf ca. 50 Jahre. Die STAR FLYER entpuppte sich als liebevoll maritim ausgestatteter Großsegler, dem man sein Alter von mehr als 25 Jahren nicht ansah. Für die überwiegend segelbegeisterten Passagiere standen Service und Essen nicht im Mittelpunkt, sondern sie genossen das Erlebnis, unter geblähten Segeln durch den teilweise bewegten Atlantik zu pflügen und einen legeren Urlaub unter Gleichgesinnten zu verbringen.

Auch die öffentlichen Räume waren gemütlich maritim eingerichtet. Beim genaueren Hinsehen entpuppte sich allerdings die Bibliothek als schlecht sortiert und die Sessel als etwas durchgesessen. Zentraler Treffpunkt auf der STAR FLYER war die „Tropical Bar“, die einen Außen- und einen Innenbereich hat. Da die Klimaanlage in den geschlossenen Räumen überall im Einsatz ist, sollte man eine Jacke griffbereit haben. Die STAR FLYER ist ein echter Segler, weshalb sich überall an Deck Schoten, Winschen, Wanten und Stage finden, so dass weitläufige Decksflächen fehlen. Dafür gibt es überall kleine Bänke, auf denen man gemütlich sitzen kann, um das Geschehen auf der Brücke und auf See zu beobachten. Eine ausreichende Anzahl von Kunststoffliegen lädt zum Sonnenbad ein. Zwei kleine Pools bieten Erfrischung und einen Schwimmgürtel, der die Gegenstromanlage ersetzt.

Die Kabine der STAR FLYER war 11qm groß, gemütlich und mit einem Bullauge versehen. Holz, Bilder von historischen Yachten und Messing verliehen ihnen ein  maritimes Ambiente. Neben dem etwas durchgelegenen Bett fanden eine kurze  Sitzbank und eine Konsole Platz. Eine Minibar war nicht vorhanden.  Zu zweit war diese Kabine relativ eng und der Aufenthalt dort beschränkte sich auf das Schlafen. Das Bad war winzig mit einer Dusche, die durch einen Duschvorhang abgetrennt wurde. Das Gros der Kabinen ist vier Kategorien zuzuordnen. Diese entscheiden sich auch innerhalb der Kategorien sehr, so dass man sich bei Ausstattung und Lage beraten lassen sollte. Die Sauberkeit war gut, aber nicht perfekt.

Gastronomie:

Die Mahlzeiten wurden unter Deck serviert, morgens und mittags als Buffet, abends als Menü. Die Auswahl der Speisen war ausreichend, die Qualität in Ordnung, aber nicht herausragend. Der Variantenreichtum des Salats, die Auswahl an Gemüse, Wurst und Käse sind sicher noch steigerungsfähig, vermutlich aber auch der kleinen Galley geschuldet. Das Abendessen wird erst ab 19:30 in einer Sitzung serviert. Mit einem kleinen Kaffeebuffet um 17 Uhr mit süßen und salzigen Snacks lässt sich die Zeit bis zum Abendessen kulinarisch überbrücken.  Einmal pro Woche gibt es mittags ein Buffet an Deck, so dass man in der Sonne „picknicken“ kann.

Service:

Überall an Bord wurde man freundlich gegrüßt. Die Brücke stand jederzeit für Besuche offen und alle  Fragen wurden gerne und ausführlich beantwortet. Der Service im Restaurant war zwar sehr effizient, aber lieblos. Die Kabinen wurden morgens schnell, aber nicht allzu sorgfältig gereinigt.

Das Personal besteht zum großen Teil aus Russen und Asiaten.

Unterhaltung:

Es gibt ein kleines Bordprogramm in Form von kleinen Vorträgen, einer Talentshow und Kinofilmen. Außerdem wurde das Aufentern des Masts, Knotenkunde und das gemeinsame Bedienen der Segel angeboten. Da das Abendessen relativ spät endete, wurden weitere Aktivitäten nicht vermisst.

Sport/Wellness:

Es wird Morgengymnastik und „Walk-a-mile“ sowie auf einigen, extra ausgewiesenen Reisen, Yoga angeboten. In einem zeltartigen Aufbau auf dem Achterschiff kann man eine Massage buchen. Des Weiteren besteht, wenn die STAR FLYER vor Anker liegt sowie die örtlichen Behörden und das Wetter es erlauben, die Möglichkeit zum Wassersport von der Gangwaytreppe aus.

Nebenkosten:

Die Nebenkosten sind moderat. Ein Bier (Flensburger vom Fass!) kostet 3,50 Euro, ein Cocktail 7-9 Euro.

Dresscode:

Der Dresscode ist herrlich entspannt. Jeans und Polo sind auch beim Abendessen akzeptabel. Beim Captain’s Dinner sah man vereinzelt Blazer, bei den Damen mehrheitlich Kleider. Da das Segelerlebnis im Vordergrund steht ist praktische, pflegeleichte Kleidung von Vorteil.

Tipps/Empfehlungen:

Tagsüber sind Jeans von Vorteil, weil es überall Falle und Schoten gibt, die zwangsläufig bei Berührung ihre Spuren hinterlassen. Anders als die am Reißbrett entwickelten Kabinen-Baukästen der großen Kreuzfahrtschiffe, fällt auf der STAR FLYER jede Kabine unterschiedlich aus und hat andere Nebengeräusche. Ich berate Sie gerne, damit Sie die beste Kabine der jeweiligen Kategorie erhalten.

Besonderheiten:

Die STAR FLYER hat eine Außenbrücke, so dass alle Manöver hautnah verfolgt werden können. Passagiere können den 4-Master sogar selber steuern oder im Klüvernetz die rauschende Fahrt genießen.

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