AIDAPRIMA Schiffsbewertung
Schiffsbewertung deutsches Kreuzfahrtschiff
kleine Kreuzfahrtschiffe und deutsche Kreuzfahrtschiffe
Wir waren im März 2018 mit der AIDAPRIMA auf den Kanaren unterwegs. Nachdem wir zwei Jahre zuvor das „Allwetterschiff“ im April auf der Nordsee kennengelernt hatten, interessierte uns, wie gut ein Urlaub auf der AIDAPRIMA bei sommerlichen Temperaturen funktioniert. Das Schiff hatte 3400 Passagiere an Bord und war damit relativ voll belegt. Wer ein großes Schiff mit einem umfangreichen Unterhaltungsangebot für Groß und Klein sucht, ist hier richtig.
Die zwei Jahre sieht man der AIDAPRIMA nicht an. Nur die Strandkörbe müssten ausgebessert werden und im Restaurant sind die Teppiche etwas verfleckt, was sich schwer vermeiden lässt. Obwohl das Schiff fast komplett durch zwei Foliendome überdacht ist, finden sich genug Bereiche, an denen man die frische Luft genießen kann: Auf den Liegen auf Deck 17, in den Strandkörben auf Deck 8 oder in der Lanaibar auf Deck 7. Wie auf der MEIN SCHIFF 3 ist der Bereich über der Brücke für die Bewohner der Suiten und der Panoramakabinen reserviert. Man hat aber immerhin an den Seiten einen schmalen Bereich geschaffen, von dem aus ein Blick nach vorne möglich ist und Aida hat dort auch Ferngläser installiert.
Der eine Foliendom überdacht den Poolbereich und schafft durch Palmen, Liegen, Daybeds und Poolbar eine angenehme Atmosphäre. Unter der zweiten Kuppel finden sich Rutschen, Hochseilgarten und der Lazy River.
Der Bugbereich hinter der Spraybar, wo man in Titanic-Pose stehen konnte, wird leider nur noch im Hafen geöffnet.
Trotz der 3400 Passagiere an Bord verlief sich diese Menschenmenge erstaunlich gut. Wir hätten geschätzt, dass die AIDAPRIMA nur zu 50% ausgelastet wäre. Nur an Seetagen wird es erfahrungsgemäß eng, da nicht 3000 Liegen an Deck bereitstehen, bzw. nicht ausreichend Schatten- oder Sonnenplätze zur Verfügung stehen. Bei den Aufzügen kommt es immer wieder zu Engpässen und in der Regel ist es schneller, 12 Stockwerke zu Fuss zu gehen.
Wir bewohnten eine 20 qm große Verandakabine Komfort, die in den fröhlichen Aida-Farben gehalten und sehr gut in Schuss war. Es war reichlich Ablagefläche vorhanden. Auch das Bad erfreute uns mit vielen Stellflächen und Handtüchern in unterschiedlichen Farben, so dass man Verwechslungen leichter vermeiden konnte. Der Balkon hatte üppige 6qm und verfügte über die Aida-typische Hängematte. Befremdlich sind der Frisierspiegel in der Konsole und der Schminkspiegel im Bad, die beide auf die Größe von Asiaten zugeschnitten und für den durchschnittlichen Deutschen vollkommen nutzlos sind.
Gastronomie:
Die AIDAPRIMA hat vier große Buffetrestaurants, drei kleine Bedienrestaurants, bei denen die Getränke extra bezahlt werden müssen und drei kostenpflichtige A-La-Carte-Restaurants. Das Konzept sieht vor, dass die Speisenkarten nur einmal pro Woche verändert werden, damit die Passagiere motiviert werden, die unterschiedlichen Restaurants auszuprobieren. Die Auswahl an Speisen war groß und auf den deutschen Durchschnittsgeschmack abgestimmt, mit viel Sättigungsbeilagen und Mehlschwitzen ohne Raffinesse gekocht. Die Tischweine hatten die Qualität einfacher Hausweine.
Service:
Der Service war überwiegend effizient, aber von unterschiedlicher Kompetenz und Liebenswürdigkeit. An den Buffets standen wir immer wieder vor leeren Platten.
Unterhaltung:
Das Unterhaltungsprogramm war tagsüber sehr überschaubar. Aida geht offensichtlich davon aus, dass das Gros der Passagiere Landausflüge unternimmt. Das abendliche Unterhaltungsprogramm im Theatrium ist auf den Massengeschmack abgestimmt. Zusätzlich wird für 10 Euro Eintritt Varieté im Nachtclub „Nightfly“ angeboten, bei denen ein Glas Champagner inkludiert ist, und im Beachclub spielt eine Liveband.
Sport/Wellness:
Der Wellnessbereich mit Sauna ist kostenpflichtig und verfügt über einen schönen Außenbereich mit Whirlpools, Strandkörben und Liegen. Auch der Fitnessbereich ist großzügig und bietet ca. 30, teils kostenpflichtige Fitnesskurse pro Woche.
Nebenkosten:
Tischweine und -wasser sind inkl.
Ein Cocktail an der Bar kostet 7,60 Euro, ein Halbes 4,70 Euro. Die Preise für Landausflüge sind fair. In den Häfen wird zusätzlich für 5-10 Euro p.P. ein Shuttle ins Zentrum angeboten.
Dresscode:
Leger. Für das Abendessen kann man sich umziehen, muss es aber nicht. Ein Schild macht darauf aufmerksam, dass bei Männern kurze Hosen im Restaurant unerwünscht sind.
Tipps/Empfehlungen:
Nutzen Sie die Möglichkeit, im Vorfeld Reservierungen online tätigen zu können. So sind Sie in der Lage, sich Plätze im Varieté oder in den gefragten Restaurants zu sichern oder sich das Frühstück im „French Kiss“ servieren lassen. Tisch- oder Varietéreservierungen können Sie kostenlos rückgängig machen. Ebenfalls empfiehlt es sich, an Seetagen den Spa zu reservieren. Er ist immer sehr früh ausgebucht.
Besonderheiten:
Die AIDAPRIMA und ihre Schwester AIDAPERLA (Hyperionklasse) sowie der Neubau AIDANOVA (Heliosklasse) verfolgen ein anderes Konzept als die übrigen Aida-Schiffe. Sie sind keine schwimmenden Hotels sondern „Schwimmende Städte“, auf denen man jeden Tag in einem anderen Restaurant speist und neue Attraktionen ausprobiert. Die Destination wird zur Nebensache.
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