Expeditionskreuzfahrten
Wenn Sie Schiffe suchen, die abgelegene Routen befahren, durch Lektoren begleitet werden und bei denen der Schwerpunkt auf Naturbeobachtungen liegt, dann sind Sie bei Expeditionskreuzfahrten richtig.
Der Übergang zwischen Expeditionsschiffen und Kreuzfahrtschiffen ist fließend. Ich habe daher die Termini der Reedereien übernommen. Folglich finden sich auf dieser Website Schiffe mit ganz unterschiedlichen Charakteristika. Die Schiffe von UnCruise fahren nur in Küstengewässern, während die FRAM von Hurtigruten ein Hochseeschiff ist und speziell für Expeditionskreuzfahrten konstruiert wurde. Bei diesen beiden und bei Poseidon Expeditions und Australis geht es an Bord entsprechend zünftig zu, was sich u.a. auch im Dresscode widerspiegelt, während die anderen Schiffe zum Teil mehr Kreuzfahrtcharakter haben können.
Ein neuer Trend ist außerdem, dass das Schiff selber zur Destination wird und mit allen erdenklichen luxuriösen Extras ausgestattet wird, so wie bei Scenic, Ponant und Hapag-Lloyd Cruises.
Bei der Wahl des Schiffes für Arktis- und Antarktisreisen sollten die Eisklasse und bei Antarktiskreuzfahrten zusätzlich die Passagierzahl mit berücksichtigt werden.
Ich berate Sie gerne!
casual (leger): Jeans, Shorts, T-Shirts
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resort casual (sportlich-leger): Chinos, Hemd, Polo,
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smart casual (sportlich-elegant): Hemd, Sakko, evtl. Sommeranzug
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formal (festlich): dunkler Anzug und Krawatte oder Smoking
Ponant Expeditionskreuzfahrten
4 Sterne
142 m Länge
264 Passagiere
Tagesraten ab 360 Euro p.P.
Dresscode / Kleidungsempfehlungen bei Expeditionskreuzfahrten
Der Dresscode auf Expeditionskreuzfahrtschiffen ist üblicherweise sehr entspannt. Aber auch hier finden sich Kreuzfahrtschiffe, auf denen ein formellerer Stil gepflegt wird. Es wird im Wesentlichen unterschieden zwischen:
casual (leger):
resort casual (sportlich-leger):
smart casual (sportlich-elegant):
formal (festlich):
Jeans, Shorts, T-Shirts
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Chinos, Hemd, Polo
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Hemd, Sakko, evtl. Sommeranzug
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dunkler Anzug und Krawatte oder Smoking
Bei allen Reedereien ist der Kleidungsstil tagsüber mehr oder weniger zünftig. Gerade an Tagen mit Landgängen wird maximal erwartet, dass bei den Mahlzeiten die festen Stiefel Halbschuhen Platz machen. Abends gibt es aber einen großen Variantenreichtum an Kleidungsempfehlungen:
REEDEREI
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ABENDS REGULÄR
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smart casual
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ABENDS FORMELL
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resort casual
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smart casual
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smart casual (keine Krawatte)
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Eisklassen und Eisfahrten bei Expeditionskreuzfahrten
Auch wenn Arktis und Antarktis von den klimatischen Bedingungen her ähnlich sind, gibt es doch einige Unterschiede, die Kreuzfahrtschiffe beachten müssen:
Antarktika dehnt sich vom Südpol bis zum 60. Breitengrad aus, während man den Bereich der Arktis eher zwischen dem 70. und 80. Breitengrad beginnend und dem Nordpol ansiedeln würde. D.h. auf der Nordhalbkugel beginnen die Expeditionen tendenziell am nördlichen Polarkreis (z.B. Tromsö), während in der Antarktis meistens der südliche Polarkreis gar nicht erreicht wird.
Die Arktis ist ein Ozean, der von Kontinenten umschlossen ist. Antarktika ist hingegen ein Kontinent, der von Ozeanen umgeben wird. So sorgen der antarktische Zirkumpolarstrom nicht nur für ordentlich Seegang in der berüchtigten Drake-Passage, sondern auch für Verwirbelungen in den beiden größten antarktischen Meeren, dem Wedell-Meer und dem Rossmeer. Dadurch und dank des niedrigeren Breitengrads tritt das Meereis der Antarktis im Sommer stärker zurück und wird auch weiter seewärts vertrieben. Somit gibt es in der Antarktis überwiegend einjähriges Meereis und mächtige Tafeleisberge, die vom Schelfeis abgebrochen sind und weit nach Norden vertreiben können. Im Gegensatz dazu finden Sie in der Arktis dramatisch geformte Gipfeleisberge, Packeis und vor allem mehrjähriges Eis, da es dort keine gewaltige Meeresströmung gibt und die Landflächen, die den Nordpol umgeben, das Vertreiben der Eismassen verhindern.
Das Eis der Arktis bildet sich durch das Jahreszeiten bedingte Frieren und Tauen des Meereises, während sich das Eis in der Antarktis über Jahrhunderte durch den Druck der mächtigen Schneedecke gebildet hat. Gletscher und Schnee werden Sie in der Arktis und Antarktis sehen, auch wenn die Größe und Menge in der Antarktis imposanter sind.
Als Faustregel kann man sich merken, dass man in der Arktis mehr Tierarten, aber in kleineren Gruppen findet, während die wenigen Tierarten der Antarktis in größeren Mengen auftreten. Eisbären findet man nur in der Arktis, was die Aktivitäten an Land etwas einschränkt. Pinguine sind dafür ausschließlich in der Antarktis zu Hause.
Die wahre Schönheit von Arktis und Antarktis erschließt sich am besten, wenn man mit seinem Expeditionsschiff so weit wie möglich in diese kaum zugänglichen Welten aus Eis vordringen kann und weiterfahren kann, wo andere Kreuzfahrtschiffe umdrehen müssen. Sogar schwierige Passagen durch dickes Treib- und Packeis können dann bewältigt werden. Eine hohe Eisklasse ermöglicht es, die Wunder der Arktis und Antarktis aus nächster Nähe und mit höchster Sicherheit zu erleben.
Die Fähigkeit von Schiffen, in polaren Gewässern zu fahren, wird nach Eisklassen eingeteilt. Diese Eisklassen sind keine gesetzlichen Regelungen, weshalb sie auch keinerlei Auflagen oder Fahrverbote nach sich ziehen, wenn sie nicht eingehalten werden. Eisklassen sind eher unverbindliche Empfehlungen für Reedereien, den Einsatz eines Schiffes auf bestimmte Eisverhältnisse zu beschränken. Außerdem werden in einigen Häfen die Liege- und Lotsengebühren gemäß der nationalen Eisklasse gestaffelt. Bei Geleitfahrten von Eisbrechern dienen sie als Kriterien für die Kostenerhebung, da Eisbrecher mit stabileren Schiffen weniger Arbeit als mit empfindlicheren haben, die häufiger aus dem Eis befreit werden müssen.
Zu den konstruktiven Merkmalen eisgängiger (Kreuzfahrt-)Schiffe gehören ein geringerer Spantenabstand, der dem Rumpf zusätzliche Festigkeit verleiht, eine dickere Außenhaut im Bereich der Wasserlinie, ein massiver Vorsteven, verstärkte und geschützte Ruder, verstärkte Propeller (z.B. aus Stahl statt aus Bronze) und eine kräftige Motorisierung.
Da viele Nationen eigene Klassifizierungen für ihre Eisklassen haben, gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Bezeichnungen, die teilweise nur schwer miteinander vergleichbar sind, da unterschiedliche Kriterien in die Bewertungen einfließen. Die wichtigste ist die finnisch-schwedische Eisklasse. Zunehmend findet man aber auch die seit 2006 veröffentlichten Bezeichnungen der ICAS (International Association of Classification Societies) "Polar Class", die Sie nachfolgend im Vergleich sehen können:
Nachfolgende Übersicht der Eisklassen der Kreuzfahrtschiffe auf meiner Website basiert auf den finnisch-schwedischen Eisklassen, umgerechnet nach den Angaben des Baltic Sea Ice Service des BSH (Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie). Reichte die Skala nicht aus, habe ich die Polar Class verwendet.
Die Eisdicke dient nur als Anhaltspunkt, da das Entscheidende die Eisdichte ist, die sich bei einjährigem und mehrjährigem Eis sehr unterscheidet.
Expeditionsschiff
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Eisklasse
Eisbrecher PC 1
Eisbrecher PC 2
PC 5
PC 5
1 A Super
1 A Super
1 A Super
1 A Super
1 A Super
1 A Super
1 A Super
1 A Super
1 A Super
1 A Super
1 A Super
1 A Super
1 B
1 B
1 C
1 C
1 C
1 C
1 C
1 C
1 C
1 C
1 C
1 C
1 C
1 C
1 C
2
3
3
3
3
3
Eisdicke
bis 4m
bis 4m
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bis 1m
bis 1m
bis 1m
bis 1m
bis 1m
bis 1m
bis 1m
bis 1m
bis 1m
bis 1m
bis 1m
bis 1m
bis 0,6m
bis 0,6m
bis 0,4m
bis 0,4m
bis 0,4m
bis 0,4m
bis 0,4m
bis 0,4m
bis 0,4m
bis 0,4m
bis 0,4m
bis 0,4m
bis 0,4m
bis 0,4m
bis 0,4m
bis 0,15m
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Die Klassifizierung „Eisklasse“ bietet allerdings keine Gewähr für ein unbeschadetes Manövrieren in Seegebieten, für die ein Kreuzfahrtschiff auf Grund seiner Eisklasse geeignet scheint. Die Entscheidung und Verantwortung für das Fahrtgebiet und den Kurs eines Schiffes liegen beim Kapitän.
Wegen einer hohen Eisklasse muss ein Kreuzfahrtschiff nicht automatisch große Eisfahrten unternehmen, wenn dies nicht vom Programm her erforderlich ist. Eisfahrt bedeutet, in Abhängigkeit von der Eisklasse, deutlich langsamere Fahrt und damit entsprechend weniger Zeit für Anlandungen.
Die Eisbedingungen ändern sich während der Saison, aber auch von Jahr zu Jahr, stark. Wo am Saisonanfang evtl. auch ein Eisbrecher in vertretbarer Zeit nicht hinkommt, ist am Saisonende vielleicht eine Anlandung ohne jegliches Eis möglich. Die nachfolgenden Eiskarten zeigen Spitzbergen im August 2018 und August 2019.
100% Eis
90-100% Eis
70-90% Eis
40-70% Eis
10-40% Eis
0-10% Eis
Tipp: Wenn Ihnen Eisfahrten sehr wichtig sind, sollten Sie einen früheren Reisetermin wählen. Dabei kann es eher vorkommen, dass Landgänge an die Eissituation angepasst oder gestrichen werden müssen. Gegen Saisonende werden Sie weniger Eis erleben, aber die Chance auf mehr Landgänge haben.
Eine erfolgreiche Umrundung Spitzbergens z.B. ist mit hoher Wahrscheinlichkeit erst ab der 2.Julihälfte möglich.